Vorwort zur vierten Auflage, Die erste Auflage dieses Buches erschien 1858; nach dem Vorwort sollte sie nichts« als eine bequeme Handausgabe aller gotischen Ueberreste samt dem nötigsten Apparat dazu sein, vorzugsweise für höhere Schulen und für Studierende eingerichtet, die in compendiöser Form darin sjlles das beisammen fanden, was zur ersten Vorbereitung und Uebung erwünscht war, ohne den Lehrer irgendwie zu beengen. Den Beifall, den die Aus- gabe erhielt, erntete der Herr Verfasser nur zu einem kleinen Teile; er starb im Jahre 1861. Durch die Verlagshandlung ver- anlaszt, übernahm ich 1865 die Besorgung der dritten Auflage; jetzt, nach Verlauf von drei Jahren, geht das Buch zum vierten Male in die Welt. Es stehe hier nur eine kurze Andeutung, in wie weit die neue Auflage von den früheren sich unterscheidet. Der Text beruht nunmehr durchgängig auf den Uppström- schen Lesungen, Konnte die erste Auflage des Buches die Ar- beiten dieses Forschers nur für die Evangelien, die letzte auszer diesen auch für die Wolfenbüttler Fragmente, die Skeireins, sowie die Ambrosianischen Bruchstücke des Matthäus benutzen, muste sich dann aber die dritte Auflage rücksichtlich der paulinischen Briefe auf einzelne bessere Lesarten beschränken, die von Uppström in freigebiger Weise schon vor Veröffentlichung seiner bezüglichen Forschungen mitgeteilt worden waren, so zieht nun- mehr die vorliegende vierte vollen Gewinn aus dem in diesem Jahre erschienenen letzten Werke des dahingegangenen, um die gotischen Texte so verdienten Forschers: Codices Gotici Ambrosiani, sive epistolarum Pauli, Bsrae, Hehemiae versionis Goticae fragmenta, quae iterutn recognovit, per lineas singulas descripsit, adnotationibus instruxit Andreas Uppström. Die in den paulinischen Briefen, sowie in den Bruchstücken des alten Testaments gegebenen neuen Lesarten fuszen nun überall, wie hiermit ausdrücklieh dankbar hervorgehoben wird, auf dieser eben angeführten Ausgabe. Die dem Texte folgende Grammatik ist nur in einzelnem verändert wieder abgedruckt worden. — So practiseh und für die ersten Bedürfnisse der Lernenden genügend dieselbe auch angelegt ist, so soll doch nicht geläugnet werden, dasz eine völlige von mehren Seiten begehrte Umarbeitung nach dem heutigen vorgeschrittenen Standpunkte der gotischen Grammatik | ||||